Ergonomie ist ein Begriff, der mittlerweile im Arbeitsbereich in aller Munde ist. Das betrifft nicht nur die grossen Unternehmen, sondern auch den Mittelstand und sogar kleinere Firmen. Er ist oft noch für einzelne Mitarbeiter ein recht neuer Begriff. Deswegen sollte dieser kurz nachstehend erläutert werden. Erstmalig wurde der Ergonomie 1857 von Wojciech Jastrzębowski verwendet. Sie ist die Wissenschaft von der menschlichen Arbeit. Es geht zum einen darum, dass die Arbeitsabläufe effektiver und wirtschaftlicher werden. Zusätzlich wird darauf geachtet, dass die Bedingungen des Arbeitsplatzes für die Mitarbeiter angenehmer sind. Sie sollen weniger ermüden oder gar krank werden.

 

Es gibt in grossen Unternehmen bereits spezialisierte Mitarbeiter, die bezüglich der Profession Ergonom heissen. In kleineren Firmen wird diese Dienstleistung nach Bedarf extern abgerufen. Besondere Fokus war in der Historie der Produktions- und Fabrikationsbereich. Die Mitarbeiter sollten bei diesen täglichen Handlungen möglichst geschont bleiben. Es sind deswegen alle Hilfsmittel im Fokus, die mit dem Menschen während der Arbeit in Berührung kommen. Dazu zählen Industriearbeitsplätze mit Robotern, Werkzeugen und sonstigen Hilfsmitteln. In der Bürowelt sind es Stühle, Tische, Computer, Lichtverhältnisse und vieles mehr.

Mittlerweile sind auch Kinder mehr in den Fokus der Ergonomie gerückt. Auch sie gilt es gezielt zu schützen und eine bessere Haltung sowie kindgerechte Umgangsweise beim Spielen beispielsweise einzutrainieren. Denn in frühen Jahren kann eine bessere Haltung viel leichter einstudiert und schliesslich beibehalten werden. Erschwerend kommen beispielsweise Konsum wie Tablet, Handy und PC in Betracht, bei dem sie eine richtige oder schädliche Haltung einnehmen können.

Unternehmerische Fürsorge und positiver Eigeneffekt

Unternehmen haben immer eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeitern. Diese ist natürlich immer dem Stand der Entwicklung geschuldet. Sie fusst auf wissenschaftlichen und neuen Erkenntnissen, welche dem Menschen gut und weniger gut tun. Sind Sie selbst Unternehmer, müssen sie die neustens Erkenntnisse für Ihre Mitarbeiter einbeziehen, wenn Sie die Bedingungen stets verbessern möchten. Darauf haben die Mitarbeiter sogar ein Recht. Es soll nämlich laut Gesetzgeber vermieden werden, dass sie körperlichen oder seelischen Schaden am Arbeitsplatz davontragen.

Sind Sie Mitarbeiter, können Sie ebenfalls Verbesserungsvorschläge einbringen, die allen zu Gute kommen. Sie sollten stets selbst an den neusten Erkenntnissen interessiert sein, denn diese könnten und sollten Sie ebenfalls in Ihren Alltag übernehmen. Denn viele Hobbys oder auch Sportarten sind ebenso behutsam durchzuführen, ohne dort Schaden zu nehmen.

Die richtige Ausgestaltung des Arbeitsplatzes

In der Industrie ist die Ausgestaltung der ergonomischen Arbeitsplätze ständig einem Verbesserungssinne unterlegen. Es geht hier oftmals um Kraftaufwendungen, die zunehmend vermieden werden sollen. Die ganz schwere Arbeit übernehmen deswegen bereits Roboter, obwohl natürlich auch der Aspekt der Schnelligkeit als Einsatzargument hinzukommt. Trotzdem sind in der Automobilindustrie noch Tätigkeiten von Menschenhand auszuführen. So werden mithilfe von Manipulatoren, beziehungsweise leichter ausgedrückt hydraulischen Schwenkarmen, Autotüren oder Cockpits an und in die Karosserie eingeführt. Sanft führen die ausführenden Mitarbeiter die Manipulatoren an, damit dies passgenau funktioniert.

Schon seit längerem sind gleichfalls die Büroarbeitsplätze im Fokus der Ergonomie. Denn nicht zu unterschätzende Schäden können durch Fehlhaltungen und Fehlnutzung im Büro entstehen. Die häufigsten mögen folgende sein:

  • Krümmung der Wirbelsäule
  • Rückenschmerzen bis Bandscheibenvorfälle
  • Sehnenscheidenentzündungen
  • Nackenschmerzen und verhärtete Muskulatur im Nacken- und Schulterbereich
  • Schneller voranschreitende Augenschwächen bis zu Sehstörungen
  • Thrombose

Praktische Ausgestaltung der Büroarbeitsplätze und auch des Homeoffice

Da die Bürotätigkeit dem Arbeitsplatz im Homeoffice ähnelt, gelten dieselben Regeln, wie das Arbeiten mit dem PC im Büro zu gestalten ist. Oftmals werden allerdings Laptops genutzt. Sie sind aber in der Regel nicht ergonomisch an die richtige Körperhaltung anzupassen. Eine zusätzliche Tastatur und sogar Maus sind deswegen zu überdenken, wenn kein anderer Computer mit Monitor vorhanden ist. Im Prinzip sind also folgende Regeln zu beachten, damit der Körper beim Arbeiten geschont wird:

  1. Für den Monitor gilt ein Sichtabstand von circa 50 Zentimeter.
  2. Der Bildschirm sollte so eingerichtet sein, dass die oberste Bildschirmzeile parallel beziehungsweise waagerecht zur Sehachse (Augenhöhe) ist.
  3. Der Ober- und Unterarm sowie Ober- und Unterschenkel sollten im 90° Winkel gehalten bleiben.
  4. Die Füsse brauchen einen festen Untergrund. Wenn sie den Boden nicht erreicht, kann ein Fussshocker helfen.
  5. Die Tastatur sollte sich in einer Höhe mit dem Ellenbogen und Handflächen befinden.
  6. Das Fenster, bzw. starke Lichtquelle von aussen, sollte nicht hinter dem Bildschirm liegen, sondern seitlich. Dies schützt die Augen vor starker Belastung und den Monitor vor Reflexionen, die auftreten würden, wenn die Lichtquelle sogar von hinten käme.
  7. Ist die gerade Körperhaltung von selbst und dauerhaft nicht einzuhalten, sollten Sie ein keilförmiges Kissen auf die Sitzfläche legen. Alternativ ist auch an einem Gymnastikball zu denken, der die Haltung automatisch fördert.
  8. Als weiterer Punkt ist daran zu denken, dass die Umgebung ruhig ist und eine Raumtemperatur von 20 bis 22 Grad hat. Dies erhöht die Leistungsfähigkeit und schützt vor Ablenkung.

Diese Tipps sind sehr stark auf eine sitzende Haltung bezogen. Sie können aber auch überlegen, den Arbeitsplatz in Stehhöhe einzurichten oder sogar zwischen diesen zu variieren. Dazu ist ein höhenverstellbarer Tisch oder Pult dienlich (siehe Auswahl bei Kaiser+Kraft). Sie sollten dabei die obengenannten Tipps für die Arme und die Augenhöhe zum Bildschirm usw. ebenso befolgen. Der Körper sollte eine gerade Stehhaltung haben.

Worauf ist noch zu achten?

Sind Sie sehr viel am Schreibtisch tätig, sollten Sie gelegentlich aktive Pausen einhalten. Das bedeutet, dass Sie einfach mal aufstehen und etwas herumlaufen. Sowas können auch sehr gute Möbel und das Einrichten des PC-Arbeitsplatzes nicht ersetzen. So sind beispielsweise immer ein paar Dinge zu holen. Darunter befinden Ausdrucke am Drucker, der nicht unmittelbar in der Nähe sein sollte, oder auch mal einen Kaffee oder Obst für eine Zwischenmahlzeit. Sie sind sogar bestenfalls im Stehen an der Küchentheke zu verzehren. Einigen hilft sogar eine Smartwatch oder Bewegungsmesser. Denn gerade letztere sind darauf ausgerichtet, automatisch zu vibrieren und Ihnen anzuzeigen, dass Sie nun mal wieder aufstehen und sich bewegen sollten. Haben Sie diese nicht oder mögen den Umgang mit ihnen nicht, sollten Sie selbst daran denken. Eine feste Uhrzeit ggf. jede halbe Stunde könnte für die kurze Pause eingeplant werden.